Hochschmelzende Metalle

Stenogramm: Hochschmelzende Metalle. Deutsche Einheitskurzschrift (DEK) – Verkehrsschrift

Als hochschmelzende Metalle werden die Elemente der 5. und 6. Gruppe des Periodensystems bezeichnet, deren Schmelzpunkt über 2000 ºC liegt. Dazu zählen Nb, Ta, Mo und W. Die hochschmelzenden Metalle sind schlecht oxidationsbeständig, da sie flüchtige Oxide oder schlecht haftende, poröse Oxidschichten bilden. Sie eignen sich daher nur mit einer Oxidationsschutzschicht für Hochtemperaturanwendungen unter oxidierender Atmosphäre. Gegen die meisten Säuren sowie gegen Metall- und Glasschmelzen sind die hochschmelzenden Metalle hingegen gut beständig, weshalb sie im chemischen und metallurgischen Apparatebau Anwendung finden. Mo und W haben die Besonderheit, mit zunehmender Umformung duktiler zu werden, da bei der Verformung der Körner mehr Oberfläche für die Verteilung der Korngrenzenoxide frei wird. Die beiden Werkstoffe werden in der Medizintechnik für Röntgendrehanoden oder auch in der Lichttechnik verwendet. Nb und Ta sind auch in Wasserstoff- oder Stickstoffatmosphäre unbeständig, aber biokompatibel und werden als Implantatwerkstoffe oder im Hochtemperaturofenbau eingesetzt. Bemerkenswert ist, dass Nb und Mo aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Dichte und der damit einhergehenden Eignung für die Raumfahrt wesentlich besser erforscht sind, als die anderen beiden Elemente.